Die Krabbenkutter prägen das Bild des historischen Hafens in Greetsiel und sind letztlich auch Wahrzeichen und Symbole dieses wunderschönen Urlaubsortes an der Nordsee geworden. Sie sind ein wichtiger Teil von Greetsiel und tragen immens dazu bei, dass viele Urlauber immer wieder von einer ganz speziellen „Hafenromantik“ hier in Ostfriesland schwärmen. Neben dem regulären Fischfang sind die Krabben die wichtigste Spezialität, die mit Greetsiel verbunden wird. Fangfrisch kann man sie schon früh morgens im Hafen direkt vom Kutter kaufen, selbst puhlen und sich anschließend schmecken lassen. Eigentlich bezeichnet man die Nordseekrabben gar nicht als Krabben. Dies ist nur die umgangssprachliche bzw. regionale Bezeichnung. Man kann auch allgemeiner von Granat sprechen, auf dessen Fang sich die Greetsieler Fischer spezialisiert haben. Der übliche Beifang besteht aus Schollen, Scharben oder Seezungen, der von der Menge her nicht immer reicht um an den Großhandel verkauft zu werden.
Der über 600 Jahre alte Greetsieler Hafen kann auf eine beeindruckende Geschichte zurückblicken und versprüht regelrecht die Seefahrerromantik vergangener Tage. Zu dieser Atmosphäre tragen aber auch die idyllischen Giebelhäuser und die engen Gassen bei, die sich in der direkten Umgebung des Hafens nah aneinander reihen. Dass diese Idylle letztlich auch aus wirtschaftlicher Perspektive entstehen konnte, ist nicht nur aber auch dem Fang und dem Handel mit den Nordseekrabben zu verdanken. Greetsiel ist bekannt für die größte Krabbenkutter-Flotte in Ostfriesland und vermutlich an der ganzen Nordsee.
Crangon crangon heißt sie in der Fachsprache – die Nordseekrabbe. Serviert wird sie in Greetsiel hauptsächlich „auf die Hand“ im Krabbenbrötchen mit Remoulade. Aber auch in der Gastronomie und den zahlreichen Restaurants ist sie auf der Speisekarte in unterschiedlichen Variationen zu finden. Bis hierhin legt die Krabbe jedoch schon einen langen Weg zurück. Die Greetsieler Fischer müssen beim Fang das Wechselspiel von Ebbe und Flut berücksichtigen. Normalerweise ist es nur möglich bei Flut in die Häfen einzulaufen. Ist diese erste Hürde genommen, werden mit sogenannten Baumkurren die Krabben gefischt und noch auf See von Schlick, Sand und dem Beifang befreit. Anschließend werden sie direkt auf dem Kutter gekocht, bevor sie dann direkt im Hafen an den Endverbraucher verkauft oder an Gastronomie und Großhandel weiter geliefert werden.
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